Der Begriff Overexcitability wurde vom polnischen Psychologen Kazimierz Dabrowski geprägt und beschreibt eine gesteigerte Reizempfänglichkeit in verschiedenen Bereichen – typischerweise bei hochbegabten Menschen. Es gibt fünf Formen: psychomotorische, sensorische, intellektuelle, imaginäre und emotionale Übererregbarkeit. Im beruflichen Kontext kann dies bedeuten, dass hochbegabte Personen besonders sensibel auf Reize, komplexe Themen, soziale Dynamiken oder auch innere Impulse reagieren. Sie erfassen häufig schneller Zusammenhänge, zeigen hohe Empathie, Kreativität oder intensive Gedankengänge.
Gleichzeitig kann diese Reizoffenheit auch belastend sein: Lärm, Monotonie, zwischenmenschliche Spannungen oder Sinnlosigkeit in Aufgaben können emotional oder kognitiv stark herausfordern. Wenn diese besondere Form der Reaktionsbereitschaft nicht verstanden oder respektiert wird, führt sie mitunter zu Missverständnissen, Überforderung oder Rückzug. Ein wertschätzendes Arbeitsumfeld, ausreichende Gestaltungsspielräume und individuelle Arbeitsgestaltung (z. B. Rückzugsmöglichkeiten oder kreative Freiräume) helfen dabei, Overexcitability als Ressource zu nutzen, statt als Belastung zu erleben.