Die Root Cause Analysis bezeichnet sowohl den allgemeinen Ansatz als auch verschiedene systematische Verfahren zur Identifikation der wahren Ursachen von Problemen oder unerwünschten Ereignissen im beruflichen Kontext. Während oberflächliche Symptome oft schnell erkennbar sind, erfordert die Ursachenanalyse einen tiefgreifenden Blick auf die zugrundeliegenden Faktoren. Dabei ist zwischen zwei wesentlichen Ebenen zu unterscheiden: der Sachebene und der Beziehungsebene. Auf der Sachebene werden konkrete Prozesse, Strukturen, Technologien oder Ressourcen untersucht, während die Beziehungsebene zwischenmenschliche Dynamiken, Kommunikationsmuster und emotionale Aspekte beleuchtet.

Für hochbegabte Fachkräfte ist die Ursachenanalyse besonders relevant, da sie oberflächliche Symptombehandlungen oft als unbefriedigend empfinden und schnell durchschauen, warum diese nicht zu nachhaltigen Verbesserungen führen. Ihr Arbeitsstil unterscheidet sich häufig von dem ihrer Kolleginnen und Kollegen durch die Geschwindigkeit und das Bedürfnis nach tiefgreifenden, systematischen Lösungen anstelle von schnellen Fixes.

Eine effektive Root Cause Analysis erfordert von allen Beteiligten eine bewusste Selbstreflexion: die Bereitschaft, eigene Annahmen zu hinterfragen, persönliche Anteile am Problem zu erkennen und sowohl rationale als auch emotionale Faktoren zu berücksichtigen. Diese Selbstreflexion ermöglicht es, blinde Flecken zu identifizieren und sowohl auf der Sach- als auch auf der Beziehungsebene nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die über bloße Symptombekämpfung hinausgehen.

 
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