Selbstdetermination bezeichnet die Fähigkeit und das Bestreben eines Menschen, das eigene Leben, Denken und Handeln selbstbestimmt zu gestalten. Sie ist ein zentraler Begriff in der humanistischen Psychologie und der Selbstbestimmungstheorie (Self-Determination Theory, SDT) von Deci und Ryan. Demnach sind drei psychologische Grundbedürfnisse entscheidend für intrinsische Motivation und Wohlbefinden: Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit.
Für hochbegabte Menschen spielt Selbstdetermination eine besonders wichtige Rolle. Durch ihre ausgeprägte Reflexionsfähigkeit, ihr starkes Bedürfnis nach Sinn und Autonomie sowie oft nonkonforme Denk- und Arbeitsweisen, streben sie verstärkt nach Selbstbestimmung im Beruf. Starre Hierarchien, Kontrolle oder inhaltlich sinnentleerte Tätigkeiten können als tiefgreifende Einschränkung erlebt werden.
Fehlende Selbstdetermination führt bei Hochbegabten häufig zu Demotivation, Rückzug oder innerem Widerstand. Umgekehrt blühen sie auf, wenn sie ihre Aufgaben mitgestalten, Verantwortung übernehmen und nach eigenen Maßstäben handeln dürfen. Daher ist Selbstdetermination nicht nur ein individueller Wert, sondern ein Schlüsselfaktor für gelingende Integration, Passung und Potenzialentfaltung am Arbeitsplatz.