Die Anpassungsleistung des Menschen an die Gesellschaft ist ein Prozess, der eng mit unserer Hirnleistung und insbesondere mit den Spiegelneuronen verknüpft ist. Anpassung erfordert eine dauernde Beobachtung, das Verstehen und eine Änderung des Verhaltens. Dabei war rein evolutionär die soziale Anpassung für das Überleben und den Erfolg des Menschen entscheidend – und ist es bis heute. Anpassung ist so wichtig, dass das Gehirn sogar Zellen hat, die auf Anpassung spezialisiert sind – sind Spiegelneuronen.

Für Hochbegabte kann die gesellschaftliche Anpassung eine besondere Herausforderung darstellen. Dies wird besonders deutlich, wenn man die Definition von Hochbegabung und die Normalverteilung der Intelligenz heranzieht: Eine Hochbegabung liegt vor, wenn der IQ bei 130 oder darüber liegt. Der Abstand des IQ im Falle einer Hochbegabung vom Durchschnitt (IQ=100) ist genauso groß, wie der Abstand des durchschnittlichen IQ gegenüber dem bei einer Intelligenzminderung nach ICD10 (IQ<70). Eine Intelligenzminderung äußert sich in einer deutlich verzögerten Entwicklung. Die meisten Menschen mit einer Intelligenzminderung erreichen jedoch eine volle Unabhängigkeit in der Selbstversorgung (Essen, Waschen, Anziehen etc.). Der Vergleich zeigt, wie sehr Hochbegabte ihr Verhalten und ihre Kommunikation gegenüber dem Durchschnitt der Bevölkerung (IQ=100) anpassen müssen. Diese Anpassungsleistung kann emotional und kognitiv anspruchsvoll sein, ist aber oft notwendig, um soziale Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

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