„`…ist ein Syndrom, das als Folge von chronischem Stress am Arbeitsplatz konzeptualisiert wird, der nicht erfolgreich bewältigt wurde. Es ist durch drei Dimensionen gekennzeichnet: 1) Gefühle der Energieerschöpfung oder Erschöpfung 2) Erhöhte mentale Distanz zur Arbeit oder Gefühle von Negativismus oder Zynismus in Bezug auf die Arbeit 3) Ein Gefühl der Ineffektivität und des Mangels an Leistung. Burnout bezieht sich speziell auf Phänomene im beruflichen Kontext und sollte nicht zur Beschreibung von Erfahrungen in anderen Lebensbereichen verwendet werden. (Code QD85)“‚ Quelle: BfArM, 31.8.2025

Mit dieser Beschreibung ist Burn-Out eine Diagnose, die auch einen Bore-Out beinhaltet. Betroffene fühlen sich ausgelaugt, zynisch gegenüber ihrer Arbeit und zweifeln an ihrer beruflichen Kompetenz. Typische Symptome umfassen chronische Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Reizbarkeit, Schlafstörungen und körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme – typische Symptome von chronischem Stress. Burn-Out entsteht häufig durch eine Kombination aus hoher Arbeitsbelastung, geringer Kontrolle über Arbeitsprozesse, unzureichender Anerkennung, unfairer Behandlung und Wertekonflikten. Besonders gefährdet sind Personen in helfenden Berufen, Führungskräfte und Menschen mit hohem Perfektionismus. Die Behandlung erfordert meist eine Kombination aus Stressreduktion, therapeutischer Unterstützung und organisationalen Veränderungen. Präventionsmaßnahmen umfassen Work-Life-Balance, Stressmanagement-Techniken und die Schaffung unterstützender Arbeitsumgebungen. Sinnvolle Präventionsmaßnahmen für einen Bore-Out weichen davon jedoch stark ab. Daher ist schon entscheidend, zwischen diesen beiden Syndromen zu differenzieren.

Bianchi und Schonfeld (2025) führen mit anderen Psychologen derweil eine Debatte, inwieweit Burn-Out überhaupt ein eigenständiges Syndrom darstellt und von Depressionen und Angststörungen abzugrenzen ist (Quelle). Am Ende stellt sich die Frage, ob Burn-Out nicht langsam zu einem Container-Begriff wird, wo alles drin landet, was irgendwie mit Stress am Arbeitsplatz zu tun hat. Gut, wenn das thematisiert wird. Schlecht, wenn nicht genau hingeschaut wird, was jetzt wirklich „los ist“.

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